Sport, Kultur und Freizeit

Gewaltprävention im Sport-, Kultur- und Freizeitbereich

Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen tragen eine besondere Verantwortung für das Wohl von Kindern und Jugendlichen. 

Um sichere Räume für kreative Entfaltung, Teilhabe und Vertrauen zu schaffen, braucht es wirksame Schutzkonzepte, die Gewalt, Machtmissbrauch und Grenzverletzungen vorbeugen.

Sport-, Kultur- und Freizeitaktivitäten eröffnen Menschen jeden Alters zahlreiche Chancen zur persönlichen Entwicklung, zum Gemeinschaftserlebnis und dazu, eigene Talente zu entdecken.

Allerdings weisen Studien darauf hin, dass in diesen Bereichen auch ein erhöhtes Risiko für Grenzverletzungen, Diskriminierung und Gewalt besteht – bedingt durch Abhängigkeitsverhältnisse im Allgemeinen sowie spezifische Aspekte wie Körperkontakt, Nähe, Vertrauen oder ungleiche Machtverhältnisse im Sport.

Das Forschungsprojekt SicherImSport 1 der Deutschen Sporthochschule Köln und des Universitätsklinikums Ulm verdeutlicht einen erheblichen Handlungsbedarf im Vereinssport. Laut den Ergebnissen geben 70 % der Befragten an, Erfahrungen mit Gewalt oder Grenzverletzungen im Vereinsumfeld gemacht zu haben. 63 % berichten von psychischer Gewalt, 37 % von körperlicher Gewalt, 26 % von sexualisierter Gewalt ohne Körperkontakt und 15 % von Vernachlässigung innerhalb des Vereins.

Auch in kulturellen Institutionen wie Theatern, Musikschulen und Opernhäusern wurden Strukturen von Machtmissbrauch und Gewalt identifiziert. Eine Studie von Thomas Schmidt (2019) ergab, dass 55 % der befragten Personen an deutschen Theatern Missbrauchserfahrungen gemacht haben. Die Hochschule für Musik und Theater München (2023) berichtet, dass 89 % der Teilnehmer entweder von Fällen von Machtmissbrauch wussten oder selbst betroffen waren.

Wir beraten Sportvereine, Freizeitangebote und Kulturinstitutionen bei der Entwicklung nachhaltiger und praxisorientierter Schutzkonzepte. Hierzu zählen partizipative Ansätze, die Selbstbestimmung und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen sowie die Etablierung transparenter Beschwerde- und Beteiligungsstrukturen stärken.